Sportvg Feuerbach Info 02/2023

SPORTVG FEUERBACH INFO-MAGAZIN 2-2023 Das Gras ist nicht mehr grün sondern gelb, Gewässer trocknen fast komplett aus, Waldbrände lodern in direkter Umgebung – wir alle haben diese Bilder aus den letzten Jahren vor Augen und wir spüren die Auswirkungen der Klimakrise immer deutlicher. Bereits jetzt, im Juni, haben wir wieder sehr trockene Rasenspielfelder. Die Zahl der Tage mit großer Hitze nimmt insbesondere in Städten zu und kann vor allembeim Sporttreiben zu einer Gesundheitsgefahr werden. Und ganz aktuell fand einmassiver Bergrutsch in den Alpen statt, der vermutlich auf auftauenden Permafrost zurückzuführen ist. Für den Bergsport bringt das kaum kalkulierbare Gefahrenmit sich. Für Sportvereine bedeutet all dies, dass man sich an die Folgen der Klimakrise sehr schnell anpassenmuss. Das kann auch nur gelingen, wenn die Bereitschaft zur Veränderung aufgebracht wird. Denn schon jetzt ist absehbar, dass ein „einfach weiter so“ nicht funktionieren wird. Damit die drängenden Fragen beantwortet werden können, wie Anpassungen der Klimafolgen im Sport aussehen und wie der Weg zur Klimaneutralität im Sportverein gestaltet werden kann, hat die Sportvg Feuerbach gemeinsammit drei Partnern das Projekt „klimafit“ initiiert, das vomKlimainnovationsfonds der Stadt Stuttgart gefördert wird. Zu den Partnern gehören der Sportkreis Stuttgart als Schnittstelle zu den Stuttgarter Sportvereinen und die Sektion Schwaben des Deutschen Alpenvereins (DAV). Sie steuert ihr bereits vorhandenes Know-how aus Klimaschutzaktivitäten bei. Und schließlich ist mit KATE Umwelt & Entwicklung e.V. eine Organisation aus Stuttgart dabei, die durch jahrzehntelange Erfahrung imUmwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement sehr viel Kompetenz in das Projekt einbringt. Das Ziel des Projekts ist es, für Stuttgarter Sportvereine ein nieder- schwelliges Klimamanagementsystem zu entwickeln und einzuführen. Im ersten Schritt erstellen die Sportvereine dafür eine Klimabilanz. Das bedeutet, dass alle direkten und indirekten Emissionen erfasst werden. Dabei werden im Projekt vor allem auf Besonderheiten der Sportvereine eingegangen. Hierzu gehört beispielsweise, dass eine Systematik entwickelt wird, wie die Emissionen erfasst werden können, die durchMobilität der Mitglieder, Zuschauer und Besucher entstehen. Im Projektverlauf werden dann gemeinsammit den Stuttgarter Sportvereinen u.a. bei einer Tagung Ideen für ein Klimaschutzprogramm entwickelt. Aus den gesammelten Ideen undMaßnahmen können die Vereine dann die passenden auswählen und umsetzen. Über eine digitale Klimamanagementplattform kann dann laufend der Erfolg des umgesetzten Klimaprogramms gemessen werden. Ein weiteres zentrales Element des Projekts ist der Aufbau eines Schulungskonzepts für sogenannte Klimalotsen. Mit E-Learnings können sich Engagierte in denVereinen fit machen, ummehr über den Klimawandel, seine Bedeutung für den Sport und den Klimaschutz im Sport zu erfahren. Bei der Sportvg zeigt das Engagement der letzten Jahre bereits Wirkung: ImVergleich zum Jahr 2019 konnten die Emissionen in den erfassten Kategorien von 456 Tonnen CO2e (CO2-Äquivalente) um45 Prozent auf 256 Tonnen CO2e gesenkt werden. Hier machen sich vor allem erhebliche Energieeinsparungen durch die optimierte Steuerung in der Hugo-Kunzi-Halle, der Wechsel auf Ökostrom, Papiereinsparung durch Digitalisierung und Umstellung auf Elektromobilität sowie elektrische Pflegegeräte bemerkbar. Mit diesem innovativen Projekt betreten wir absolutes Neuland. Insbesondere die umfassende Betreuung und die ganzheitliche Betrachtung des Themenfelds sind in dieser Form einmalig. Das herausragende Engagement der Sportvg – gerade auch für andere Sportvereine – wurde nun auch durch die Verleihung des Innovationspreises des Freiburger Kreises ausgezeichnet. Heizenergie 304,4 | 67% Elektrische Energie 122,6 | 27% Hygienepapier 1,1 | 0% Printmedien 4,1 | 1% Wasser und Abwasser 6,1 | 1% Kraftstoffe 5,7 | 1% Eigener Fuhrpark 10,5 | 2% Kältemittel- verluste 1,7 | 0% Abfall 0,1 | 0% Jahr 2019:Insgesamt 456 Tonnen CO2-Äquivalente Die Abbildungen zeigen Emissionskategorien mit zugehörigen Emissionen in CO2-Äquivalenten und deren Anteile an den Gesamtemissionen. Die Emissionen konnten von 2019 bis 2022 deutlich gesenkt werden. Eigener Fuhrpark 6,3 | 2% Hygienepapier 1,3 | 1% Printmedien 3,4 | 1% Wasser und Abwasser 7,5 | 3% Zusätzliche Kraftstoffe 2,2 | 1% Elektrische Energie 7,9 | 3% Abfall 0,1 | 0% Jahr 2022: Insgesamt 256 Tonnen CO2-Äquivalente Heizenergie 227,2 | 89% Kältemittel- verluste 0 | 0% 10 PROJEKT KLIMAFIT GESTARTET

RkJQdWJsaXNoZXIy NDAzMjI=