Sportvg Feuerbach Info 02/2021
20 Sucht man nach verhältnismäßig jungen Sportarten, dann fallen einem vielleicht Snowboarden, Slacklining oder Boul- dern ein, aber Floorball? Ja, diese Sportart gibt es in seiner jetzigen Form erst seit den 1970er Jahren. Seit neun Jahren gehört Floorball als eigene Abteilung zum festen Bestand- teil der Sportvereinigung Feuerbach. Ein Laie würde vielleicht denken, dass Floorball dem Feld- oder Hallenhockey ähnlich ist. Das ist aber weit gefehlt: Die Floorball-Schläger sind aus Kunststoff und nicht aus Holz, es stehen nur fünf statt zehn Feldspieler auf dem Platz, das Spielfeld ist mit Banden begrenzt und es darf hinter dem Tor weiter gespielt werden. Es gäbe noch viele weitere Details, die den Unterschied zum olympischen Hockey verdeutlichen. „Feldaufbau und Taktik des Floorballs lassen sich eher noch mit dem Eishockey vergleichen.“, so Sarah Olfe. Sie ist seit 2018 Abteilungsleiterin der Feuerba- cher Floorballer und selbst aktive Spielerin. Allerdings sind Body- bzw. Bandenchecks, die im Eishockey schon fast zum Spiel dazu gehören, nicht erlaubt. „Gefährliche Zweikämpfe werden bei uns im Floorball als Foul gewertet, daher ist das Verletzungsrisiko eher gering. Am häufigsten kommen wohl blaue Flecke vom Blockieren harter Schüsse vor.“, stellt Florian Fetzer klar. Florian kümmert sich in der Abteilung um die Öffentlichkeitsarbeit und die Kommunikation. Die Attraktivität am Floorball liegt sicherlich in den leicht verständlichen Regeln, an der Schnelligkeit und an der Dynamik auf dem Platz. Ein Zwei-Tore-Rückstand kurz vor Schluss kann äußerst schnell ausgeglichen werden – ähn- lich wie beim Handball. Die Spielzüge sind dank des hohlen, löchrigen, 23 Gramm leichten und 72 Millimeter großen Balls oft extrem rasant. Der Spieler darf mit seinen Schlä- gen nicht lange überlegen. Es gilt, sich schnell zu entschei- den, wemman den Ball zuspielen möchte. Sich auf dem Feld mal nur kurz ausruhen und die anderen spielen lassen, geht nicht. Es geht ständig hin und her, jeder einzelne in der Mannschaft muss stets anspielbar sein. Weltweit spielen in etwa zwei Millionen Menschen den Stock- ballsport. In Deutschland sind es in etwa 13.000 Spieler in über 200 Vereinen, die vor allem im Norden und Osten des Landes zu finden sind. Am beliebtesten ist er sicher- lich in Finnland, Schweden, in der Schweiz und in Tschechien. Diese Teams machen bei Welt- oder Europameisterschaften auch re- gelmäßig die Medaillen unter sich aus. Bei diesen Wettbewerben wird auf einem Großfeld gespielt. Das 40 mal 20 lange Feld wird auch „Königsklasse“ ge- nannt. Hier spielen fünf Feldspieler und ein Torwart. Beim „Kleinfeld“ gibt es drei Spieler mit Torhüter. Im Kleinfeld wird zum leichteren Einstieg hauptsächlich im Jugendbe- reich gespielt, im Erwachsenenbereich liegt der Fokus, zu- mindest im professionellen Spielbetrieb, auf dem Großfeld. Bis zur letzten Saison spielte das Großfeld-Herren-Team sogar in der 2. Bundesliga. Spiele gegen Berlin, Dessau, Leipzig oder Dresden waren amWochenende angesagt. „Das hat uns in der Abteilung viel Erfahrung eingebracht, auch wenn wir uns zur kommenden Saison aufgrund des Wegfalls vieler tragender Spieler zum freiwilligen Rück- tritt in die Regionalliga entschieden haben.“, begründet Sarah Olfe den gemeinsamen Entschluss. Die 24-Jährige selbst war selbst fester Bestandteil des Bundesliga-Herren- Teams; einer weiteren Besonderheit des Floorballs. Da es in Deutschland teils sehr wenige Floorball spielende Frauen gibt, spielen sie ganz offiziell bei den Männern mit. Die Abteilung setzt nun vor allem auf ihre eigenen jungen Spieler und strebt mit ihnen den Wiedereinstieg in die Bun- deliga an. Laut Sarah ist die Anzahl der jungen Mädchen sogar so gut, dass „wir hoffentlich bald auch mit einem Damen-Team in der Damen-Bundesliga durchstarten können.“ Gerade im Jugendbereich braucht sich die Ab- teilung momentan keine Sorgen zu machen. Auch dank des großen Engagements und vielen neuen Spiel-Angeboten von Thomas Haas, dem Jugendleiter der Floorballer, stellen die Feuerbach Floorballer in den Altersklassen U11, U13, U15 und U17 Mannschaften für den Ligabetrieb. Dieses Jahr fand sogar erstmalig in den Sommerferien ein einwöchiges Floorball-Camp statt (Bericht darüber folgt in der nächsten Info-Ausgabe). Aber woher kommt das rege Interesse seitens der Jugend? FLOORBALL – SCHNELL, DYNAMISCH UND TRENDIG! SPORTVG FEUERBACH AKTIVE INFO-MAGAZIN 2-2021 Ein Floorball mit 23 Löchern Foto für eineWerbeaktion der Volksbank
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