Sportvg Feuerbach Info 03/2020

6 7 SPORTVG FEUERBACH SPORTVG FEUERBACH INFO-MAGAZIN 3-2020 INFO-MAGAZIN 3-2020 Der so genannte Lockdown für die Sportvg kamMitte März 2020. Der Spiel- und Trainingsbetrieb musste komplett ein- gestellt werden. Welche Auswirkungen das auf den Vereins- betrieb und die Finanzen hat, haben Präsident Markus Bott und Vize-Präsident Finanzen Marco Lindwedel im Gespräch mit Friederike Herget erläutert. Über ein halbes Jahr ist seit dem Lockdown im März vergangen. Wie sieht die Lage des Vereins heute aus? Bott: Es war damals ein völlig surreales Bild: leere Sportstät- ten, kein Mensch war auf dem Sportgelände zu sehen. Wie eigentlich jeder, waren wir von den Ausmaßen überrascht, die diese Pandemie mit sich gebracht hat: Ob Turniere, Feste oder der normale Spielbetrieb, alles fiel Corona zum Opfer. Natürlich mussten wir auch Versammlungen bzw. Termine mit Delegierten, Geschäftspartnern etc. zunächst absagen und später über Web-Konferenzen tätigen. So hielten wir auch die Abteilungen über die neuesten Ent- scheidungen seitens der Politik und des Vereins auf dem Laufenden. Die letzten Monate haben uns regelrecht dazu gezwungen, alles digital durchzuführen und wir haben in diesem Bereich einen Riesenschritt getan. Letztendlich hat das auch etwas Gutes, denn dieser Schritt war nötig. Und seit Anfang Juli läuft zum Glück in fast allen Abteilungen wieder der Trainingsbetrieb – wenn auch mit Hygiene- und Abstandsregeln natürlich. Lindwedel: Man kann sagen, dass wir durch die Pandemie gezwungen wurden, Projekte zur Digitalisierung ein paar Monate vorzuziehen. Corona war sozusagen auch eine Chance. Die digitale Unterschrift im Rehasport zum Beispiel war ohnehin längst schon geplant. Und wir haben jetzt ein Dieses Jahr stand ohnehin viel auf der Agenda. Erst im Dezember 2019 hatte der Gemeinderat im Doppelhaushalt 2020/21 grünes Licht für den Umbau des Wilhelm-Braun- Sportparks gegeben. Kann man schon sagen, welche Aus- wirkungen Covid 19 darauf haben wird? Bott: Wir haben uns hierzu natürlich auch Gedanken ge- macht. Wir haben nochmal die gesellschaftlichen Rahmen- bedingungen, die in Feuerbach vorliegen, die staatlichen Bezuschussungen und das, was der Sportvg als Großverein noch fehlt, genauer analysiert. Auch Benjamin Haar hat als neuer Geschäftsführer frische Ideen ins Spiel gebracht. Wir stehen daher in engem Austausch mit dem Amt für Sport und Bewegung, damit wir das große Flächenpotential beim Neubauprojekt besser nutzen können. Größere Bespre- chungsrunden und Vorort-Termine mit Architekten zum Beispiel waren durch Corona allerdings etwas schwierig, weswegen sich die weiteren Planungen auch etwas nach hinten verschoben haben. Lindwedel: Schwierig werden auch die Gespräche mit den Banken über die Finanzierung, wenn die äußeren Rahmen- bedingungen stehen. Weil wir – wie eben angesprochen – bisher für dieses Jahr kaum verlässliche Aussagen zur finanziellen Situation machen können, wissen wir nicht, wie die Banken darauf reagieren werden. Bei all den Problemen und Herausforderungen, die die Pandemie mit sich bringt: Könnt Ihr aus den vergangenen Monaten trotzdem etwas Positives mitnehmen? Bott: Ja, auf jeden Fall! Zunächst war und ist es beeindru- ckend, mit welchem Engagement und Akribie die Verant- wortlichen die seitenlangen Hygieneregelungen gelesen und auf ihren Trainingsbetrieb umgemünzt haben. Es ist vorbildlich, wie diese Regeln letztendlich auch von den Aktiven eingehalten werden – auch und gerade von den Kindern! Und das alles aus einem Grund: Sie wollen wieder Sport machen, und zwar gemeinsam! Alle Ebenen – also auf Politik-, Wirtschafts- und Gesellschaftsebene – haben gemerkt, wie wichtig Sportverein, Sportstätten und der dortige Sportbetrieb sind. Ein ganz großes Lob geht an dieser Stelle auch an den neuen Geschäftsführer Dr. Benjamin Haar. Kaum hat er die neue Stelle angetreten, musste er sich einer Mammutauf- gabe stellen und hat in jeglicher Hinsicht eine tolle Arbeit gemacht! Lindwedel: Das stimmt. Was und vor allem wie schnell er zum Beispiel die Digitalisierung umgesetzt hat, war be- eindruckend. Die Agilität und Flexibilität war sowohl bei den Mitarbeitern der Sportvg als auch bei den Abteilungen herausragend. Online-Kursbuchungssystem im Vitadrom. Für den Verein war auf jeden Fall eine rasche Wiedereröffnung des Vita- droms wichtig, was zum Glück auch Anfang Juni wieder möglich war. Das Vitadrom war mehrere Wochen geschlossen, die Sport- schulen durften natürlich nicht unterrichten. Was haben denn die Mitarbeiter in dieser Zeit gemacht? Bott: Wo es nötig und möglich war, haben wir uns mit Mitarbeitern auf Kurzarbeit einigen oder sie anderweitig beschäftigen können. Die Bereichsleiter und das Technik- Team haben fast konstant weiter gearbeitet. Zum Teil haben sie Liegenschaften renoviert, zum Teil mussten Corona-Regelungen und Verordnungen umgesetzt werden, Videos wurden gedreht. Es war toll, wie alle Mitarbeiter an einem Strang gezogen haben und sich der besonderen Lage bewusst waren. Ein ganz großer Dank geht auch an die Mitarbeiter, die bereit waren, in Kurzarbeit zu gehen! Wir möchten an dieser Stelle aber auch einen ganz großen Dank den Mitgliedern aussprechen, denn trotz der Schlie- ßung gab es fast keine Rückforderungen an Mitgliedsbei- trägen. Auch wenn die Mitgliedsbeiträge während des Lockdowns gezahlt wurden. Kann man schon sagen, wie sich die Pan- demie auf die finanzielle Lage des Vereins auswirken wird? Bott: Zunächst haben wir großes Glück im Unglück gehabt. Denn die Unterstützung seitens des Landes und der Stadt- verwaltung war absolut hilfreich. Sie haben uns schnell und unkompliziert unter die Arme gegriffen. Hier gab es verschiedene Förderprogramme, die auch für die Sportvg eine wichtige Unterstützung sind. Lindwedel: Trotz der Hilfen können wir noch keinen verläss- lichen Ausblick auf die finanzielle Lage des Vereins geben. Aufgrund der schnellen Wiedereröffnung, der nur einmo- natigen Aussetzung der Beiträge und der geringen Anzahl an Rückforderungen hoffen wir auf relativ geringe Ein- bußen. Zunächst waren wir von einem längeren Lockdown ausgegangen. Auch die Kündigungszahlen sind in dieser Zeit nicht gestiegen. Dennoch bleibt alles ja recht dyna- misch, so dass wir noch keine abschließende Bilanz ziehen können. Und wo ist bei all dem der Wehrmutstropfen? Lindwedel: Wir haben natürlich in den letzten Wochen und Monaten keine Neuverträge abschließen und neue Mitglie- der generieren können. Einnahmen von Veranstaltungen fallen weg. Unser Ziel für 2020 war eine Haushaltskonsoli- dierung und Wachstum. Das wird unter diesen Bedingun- gen natürlich schwierig. Wie anfangs erwähnt war der Lockdown bereits im Früh- ling und die Pandemie ist immer noch nicht vorbei. Welche Herausforderung sehr Ihr noch auf den Verein zukommen? Lindwedel: Ich hoffe, dass es keinen erneuten Lockdown geben wird. Das wäre für alle ein Horror-Szenario. Dem Verein und den Verantwortlichen ist es gelungen, dass während des Lockdowns imMärz bei den Mitgliedern das Herzblut für die Sportvg nicht verloren gegangen ist. Denn noch einmal solch eine Herausforderung zu stemmen, wäre wahrscheinlich für alle Beteiligten noch anstrengender. Bott: Im wahrsten Sinne des Wortes ist es wichtig, dass die Mitglieder am Ball bleiben; dass sie sich weiterhin für unse- ren Verein engagieren und Mitglied bleiben. Auch wenn dieses Jahr beispielsweise das Göckelesfest oder große Turniere wie der sportanton Cup nicht stattfinden konnten, darf das Engagement jedes Einzelnen nicht verloren gehen – denn spätestens nach der Pandemie werden wir genau das wieder brauchen! Vielen Dank für das Gespräch und bleibt gesund! „DAS ENGAGEMENT JEDES EINZELNEN DARF NICHT VERLOREN GEHEN“ TÜRENMANN Stuttgart GmbH & Co. KG Leobener Straße 104 70469 Stuttgart Telefon 0711 / 89 65 12 - 0 info@tueren-mann.de Fenster Türen Reparaturservice Rollläden Glastechnik Landeshauptstadt Stuttgart Amt für Sport und Bewegung Kronprinzstraße 13 70173 Stuttgart Info-Telefon 0711 216-59500 www.stuttgart.de/sport

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